Witness for the Prosecution

USA 1958

Zeugin der Anklage

 

Inhalt

Von einem Herzinfarkt genesen, kehrt der berühmte Rechtsanwalt Sir Wilfrid Robarts vom Krankenhaus zurück. Begleitet von der überbesorgten Krankenschwester, Miss Plimsoll, die ihn nie aus den Augen läßt. Seine Stimmung ist alles andere als heiter, da ihm der Arzt verboten hat aufregende Strafprozesse zu führen, die sein Lebensinhalt gewesen sind. Noch bevor er sich in seinem Büro niedergelassen hat, bringt ihm Mr. Mayhew, ein befreundeter Anwalt, einen Klienten namens Leonard Vole. Mayhew hofft, daß Sir Wilfrid Interesse an dem Fall seines Klienten findet. In seinem Privatbüro angelangt, verlangt er von Mayhew für seinen juristischen Rat eine Zigarette, die ihm der Arzt verboten hat. Langsam wächst das Interesse Sir Wilfrids, als Vole ihm seine Geschichte erzählt. Vole berichtet von seinen vielen Jobs, die er bisher hatte und von seiner Bekanntschaft mit Mrs. Emily French, einer reichen Witwe, deren Leiche vor kurzem in ihrer Wohnung gefunden wurde. Vole beschreibt seine erste Begegnung mit Mrs. French und erklärt, daß er sie wiedersehen wollte, um sie an seiner Erfindung, einem Allzweck-Eierschläger, zu interessieren. Vole gesteht auch, daß die einzige Zeugin für sein Alibi seine Ehefrau Christine ist.
Brogan Moore, Sir Wilfrids Junior-Partner betritt das Büro mit einer Zeitung. Dort steht, daß die Ermordete Leonhard Vole wahrscheinlich 80.000 Pfund hinterlassen hat. Sir Wilfrid übergibt den Fall Brogan Moore, als Inspektor Herne eintrifft, um Vole als Täter zu verhaften.
Als Sir Wilfrid auf den Weg nach oben zu seinen Privaträumen ist, wird er durch die Ankunft von Christine Vole aufgehalten, die gekommen ist, um mit ihm zu sprechen. Sie erzählt ihm, daß sie nicht an die Unschuld ihres Mannes glaubt, aber sie wird vor Gericht ihm zuliebe sein Alibi bestätigen.
Nachdem Mrs. Vole gegangen ist, fühlt Brogan Moore, daß der Fall aussichtslos sei, aber Sir Wilfrid beschließt gegen den Rat des Arztes, den Fall selbst zu übernehmen.
Am nächsten Tag besucht Sir Wilfrid Leonard Vole im Gefängnis. Um die Beziehung zwischen den beiden Voles besser zu verstehen, läßt er sich von Vole von der ersten Begegnung mit Christine erzählen. Diese war während des Zweiten Weltkrieges Sängerin in einer deutschen Bar. Nach einem Tumult in dem ausgebombten Cabaret wo Christine sang, flüchteten die beiden in ihre Wohnung. Nach ihrer Heirat kehren sie nach dem Krieg nach England zurück.
Sir Wilfrid teilt Vole dann mit, daß er Christine nicht in den Zeugenstand rufen kann, da die Aussage einer liebenden Ehefrau bei den Geschworenen nicht zählt. Vole bricht innerlich zusammen, da seine Frau seine einzige Chance ist.
Die Gerichtsverhandlung beginnt. Der Kronanwalt eröffnet das Verfahren mit einer ganzen Reihe von Zeugenaussagen. Es entsteht eine große Spannung, als Sir Wilfrid sein Kreuzverhör beginnt. Die Verhandlung wird immer wieder unterbrochen, damit Sir Wilfrid, beobachtet von Mrs. Plimsoll, seine Blutdruckpillen einnehmen kann. Mr. Meyers ruft nun seine letzte Zeugin der Anklage auf – Christine Vole! Der ganze Gerichtssaal ist erschüttert und verblüfft. Im Zeugenstand sagt Christine, daß sie nicht legal mit Vole verheiratet wäre, da sie die rechtmäßige Ehefrau von Otto Ludwig Helm in Deutschland ist und kann somit gegen Vole aussagen. Ruhig bemerkt sie, daß Vole ihr erzählt hat, er habe die reiche Witwe umgebracht.
Im Kreuzverhör zerreißt Sir Wilfrid Christines Glaubwürdigkeit, bringt sie soweit, ihre Lügen zuzugeben, den Bruch ihres Eheversprechens und die Tatsache, daß sie ursprünglich die Polizei angelogen hatte. Im weiteren Verlauf holt Sir Wilfrid Leonard Vole in den Zeugenstand, weil er fühlt, daß durch seinen einfachen Bericht der Fakten einige Sachen richtiggestellt werden können. Mr. Meyers schafft es im Kreuzverhör nicht, die ehrliche und aufrichtige Aussage von Vole zu erschüttern. Das Gericht vertagt sich. Vole ist über den Verrat seiner Ehefrau schockiert. Sir Wilfrid zieht sich in sein Büro zurück um sich dort auszuruhen. Hier erhält er einen anonymen Anruf von einer Frau, die ihn auffordert nach Euston Station zu kommen, um die “Deutsche Schlampe” endlich fertigmachen zu können. Sir Wilfrid und Mayhew suchen den Bahnhof auf, wo eine Londoner Nutte ihnen ein Päckchen Liebesbriefe verkauft, die Christine an einen anderen Mann geschrieben hat. Die Londonerin verschwindet dann im Nebel. Die beiden Männer überprüfen die Briefe auf ihre Echtheit. In einem schreibt Christine an ihren Geliebten, daß sie vor Gericht falsch aussagen wird, um Vole zu belasten, damit sie frei ist für ihn.
Am nächsten Tag zeigt Sir Wilfrid triumphierend dem Gericht diese Briefe und holt Christine erneut in den Zeugenstand. Diese gibt schließlich zu, diese Briefe geschrieben zu haben. Die Geschworenen ziehen sich zur Beratung zurück und bringen das Urteil für Vole – nicht schuldig – mit zurück.
Nach Verkündigung des Urteils gesteht Christine Sir Wilfrid, daß er ohne ihre Hilfe ihren Mann niemals frei bekommen hätte. Als dieser diese Andeutung nicht versteht, gesteht sie ihm, daß Leonard die Witwe wirklich umgebracht hat. Da sie Leonard abgöttisch liebt und man einer liebenden Ehefrau – wie Sir Wilfrid sagte – keinen Glauben schenken wird, hat sie das ganze Theater inszeniert. Die Briefe hat sie erst nachträglich geschrieben und sie ihm als Cockney-Girl verkleidet zugespielt. Als Christine erkennt, daß Leonard nicht sie, sondern eine andere liebt, ersticht sie ihn. Sir Wilfrid übernimmt sofort ihre Verteidigung vor Gericht.